Hier kommt etwas, das zwar sehr angenehm,
für einen "normalen" Deutschen doch ungewohnt ist:
Man grüsst sich, auch wenn man sich nicht kennt.
Wahnsinn... Da weiss man zuerst mal gar nicht,
wie man damit umgehen soll.
Aber im Prinzip läuft das wie folgt ab:
Neuer Nachbar zieht ein.
Anderer Nachbar bemerkt dieses und kommt rüber.
Anderer Nachbar stellt sich vor und biete Hilfe an.
Neuer Nachbar ist perplex und bedankt sich unbeholfen.
Anderer Nachbar verabschiedet sich mit Handschlag.
Neuer Nachbar weiss nicht, was er davon halten soll,
hat aber auch keine Zeit, denn noch ein anderer Nachbar
hält im Vorbeijoggen an und stellt sich vor (same procedure
as the last neighbor, James)
Alle anderen die sich nicht persönlich vorgestellt haben,
winken freundlich aus dem Auto oder von der anderen
Strassenseite, wenn man vorbeifährt.
Aber es spricht sich rum.
Ja, so ist das hier im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Eine Möglichkeit von den unbegrenzten scheint also die
gegenseitige Achtung zu sein, die hier noch ernst genommen wird.
Da quetscht man sich nicht einfach unfreundlich im Supermarkt
vorbei, sondern entschuldigt sich kurz und ob man mal durch könnte.
Man fühlt sich schon sehr gut dabei, aber man kann nicht sagen,
man fühle sich gleich wie daheim.
Denn dann würde man eher erwarten, einen Stiefel im Gesicht zu haben.
Nein, das Gefühl ist irgendwie besser, beruhigend.
Man fühlt sich aufgenommen in einem fremden Land, von fremden
Leuten bemerkt, toleriert, ja sogar akzeptiert zu sein.
Die Hautfarbe, Herkunft, Ansicht spielt dabei keine Rolle.
Zumindest nicht auf den ersten Blick,
wo man bei uns ja schon meist ganze Bevölkerungsschichten
in den Abgrund wünscht, nur weil sie eben ein wenig anders
aussehen, oder sprechen, oder agieren.
Warum tut man so etwas?
Was ich durch diese Erlebnisse beim Einzug in mein neues Heim
gelernt habe, ist, sich nicht von Äusserlichkeiten beeinflussen
zu lassen, sondern sich mal nen Eindruck von der Persönlichkeit
verschaffen um sie dann evtl. hinterher in den Abgrund zu stürzen,
falls das nötig sein sollte.
"Never judge a book by the cover" - Verdammt richtig.
In diesem Sinne
C ya all
Joerg
2 comments:
"Never judge a book by the cover"
Seh ich zu 100% genauso.
Also kann man doch noch so einiges von den Amis lernen, was Zwischenmenschliches angeht. Hätte ich so nicht wirklich gedacht. Liegt aber sicherlich auch daran, wo man gerade residiert, right?
Sicherlich.
Ich bin nun vornehmlich im Süden
unterwegs und da sind die Leute
schon sehr entspannt drauf.
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